Du bist nicht alleine – Wie ich Hilfe bekommen habe

Als ich um zweiten Mal an Krebs erkrankte, erinnerte ich mich an die Zusicherung aus einem Seminar für geistiges Heilen, das ich einige Zeit vorher besucht hatte. Ich bekam dann tatsächlich Hilfe, auch wenn ich es immer noch nicht recht glauben konnte...

Autor: Anne Stippel
Datum: 21. Juli 2024

Das Gefühl, alleine zu sein, kenne ich zu gut. Ich fühlte mich in meinem Leben oft von Menschen allein gelassen, aber auch, wenn ich unter Menschen war, fühlte ich mich alleine. Hinzu kam, dass ich mich auch alleine im Universium – oder anders gesagt – von Gott verlassen fühlte.

Ich war in meiner Kindheit und Jugend nicht übermäßig gläubig, aber dennoch trug ich ein goldenes Kreuz an einer Kette um meinen Hals. Als ich 19 Jahre alt war, starb mein Vater elendig an Krebs. Ich weiß noch genau, was ich damals dachte: „Wenn es einen Gott gibt, dann kann ich gut auf ihn verzichten“. Mein Vater war ein sehr gläubiger Mensch, der auch streng nach den 10 Geboten lebte und vielen anderen Menschen half. Wenn also so ein Mensch, der wirklich nach Gottes Willen gelebt hat, so früh und leidvoll stirbt, was nützt einem dann ein Gott? Ich warf meine goldene Kette samt Anhänger in die Toilette und spülte sie hinunter. Danach habe ich Gott oder eine wie auch immer geartete geistige Hilfe jahrelang nicht mehr in mein Leben gelassen.

Wie in vorherigen Beiträgen bereits erwähnt, verlief mein Leben dann alles andere als gut.

Nach meiner ersten Krebserkrankung vor 15 Jahren, machte ich mich dann auf den Weg, mehr über das Leben und über die Heilung von Krankheiten zu erfahren. Nachdem ich die Erfahrung gemacht hatte, dass es so etwas wie geistiges Heilen gibt, wollte ich mehr darüber erfahren und absolvierte eine Ausbildung in diesem Bereich. Im Verlauf dieser Ausbildung erfuhr ich, dass jeder Mensch geistige Helfer hat, die man in jeder Situation um Hilfe bitten kann. Ich erfuhr auch, dass man auf jede Frage, die man stellt, eine Antwort bekommt, und dass Entscheidungen, die man zu 100% fällt, mit Unterstützung umgesetzt werden.

Man könnte jetzt denken, dass es von da an steil bergauf ging in meinem Leben. Das war nicht so. Der Lehrer in unserem Seminar schilderte zwar Unmengen an Situationen aus seinem Leben, die klare Belege für die oben genannten Behauptungen waren, aber ich zweifelte weiter und vergaß auch vieles wieder. Außerdem hatte ich immer noch einen riesengroß Groll gegenüber einem Gott, sofern es ihn dann gäbe…

Als ich dann drei Jahre später erneut an Krebs erkrankte, war ich so hilflos, dass mir die Informationen aus dem Seminar wieder einfielen. Ich hatte bei mir selbst schwarzen Hautkrebs auf dem Rücken diagnostiziert. Ich konnte die Stelle nicht richtig sehen, aber ich wusste, das es so ist. Der Hautarzt war sich sicher, dass ich mit meinem Gefühl falsch lag und wollte die betreffende Stelle nicht entfernen. Erst als ich sagte, dass ich bereits vor drei Jahren eine andere Art von Krebs hatte, und dass ich keine Nacht mehr schlafen würde, wenn ich keine Gewissheit hätte, willigte der Arzt ein, ein kleines Stück im Bereich des vermeintlichen Melanoms auszustanzen. Eine Woche später bestellte man mich in die Praxis. Wortwörtlich sagte der Arzt: „Machen sie heute Abend mal eine Flasche Sekt auf. Wenn Sie nicht so darauf bestanden hätten, eine Diagnose zu stellen, wäre in drei Monaten alles zu spät gewesen“. Mir war nun wirklich nicht zum Feiern zumute. Schon wieder Krebs. Ich hatte mich doch gerade erst mit letzter Kraft aus dem großen Loch herausgezogen, in das ich nach der letzten Krankheit gefallen war. Vielleicht schon wieder Chemotherapie und Bestrahlung… Ich war am Ende.

Der Arzt schilderte mir, was nun auf mich zukommen wird. Es müsse eine großflächige Nachoperation erfolgen, da der verbliebene Rand noch mit Krebszellen befallen sei. Außerdem müssten vorsichtshalber auf beiden Seiten unter den Armen die Lymphknoten entfernt werden, da diese eventuell auch befallen seien. Er überwies mich in eine Spezialklinik und ich blieb alleine zurück mit meinen Todesängsten.

Neben diesen Ängsten stellte sich in den Tagen danach aber auch ein anderes Gefühl ein. Ich war mir sicher, dass ich weder eine Nachoperation brauche noch eine Entfernung von Lymphknoten. Und nun? Ich konnte doch nicht aus einem Gefühl heraus eine Entscheidung treffen in einem Bereich, wo es um Leben und Tod ging. Ich erinnerte mich also wieder an die Aussagen aus dem Heilerseminar und bat um eine Antwort. Ich bat Gott und meine geistigen Helfer darum, mir zu signalisieren ob ich die beiden Operationen brauche oder nicht. Am nächsten Tag rief morgens eine Bekannte an. Sie sagte, sie hätte zufällig mit einer Therapeutin über mich gesprochen und die hätte gesagt, ich müsse unbedingt zu einem Heilpraktiker in Bad Oeynhausen gehen. Diese Stadt war gute 1,5 Stunden von mir entfernt, aber ich dachte: „Wenn ich schon um Antworten bitte, dann darf ich ja auch keine vermeintliche Antwort unbeachtet lassen.“

Ich fuhr dann zu dem Heilpraktiker und kann hier nur kurz zusammenfassen, was das Ergebnis dieses Besuchs war. Nachdem ich dem HP von meinem Gefühl berichtet hatte, dass ich im Zusammenhang mit dem Melanom nichts mehr machen müsse, fragte er mich: „Haben Sie schon desöfteren solche Gefühle gehabt?“ Ich bejahte das. „Haben Sie dann auf Ihre Gefühle gehört?“ Nein, das hatte ich nie gemacht. „Und wie ist es dann immer gelaufen?“ Ich sagte, dass immer alles schief gegangen ist. „Also immer, wenn Sie nicht auf Ihre Gefühle gehört haben und gegen Ihre Gefühle gehandelt haben, ist es schief gegangen? Dann haben Sie ja jetzt Ihre Antwort.“ Ich sagte: „Da haben Sie recht“.

Zurück zuhause, kamen die Zweifel zurück und ich entschied, doch einen Termin in der Hautklinik zu machen. Im Eingangsbereich der Klinik gab es drei oder vier Kabinen, in denen man sich anmelden musste. Als meine Nummer aufleuchtete, ging ich in eine der Kabinen. Die freundliche Mitarbeiterin wollte meine Daten aufnehmen, aber in dem Moment sürzte ihr Computer ab. Ich fragte sie, ob das öfters vorkäme. Sie sagte, dass ihr das noch nie passiert sei. Sie versuchte alles, um den PC wieder zum Laufen zu bringen, aber es funktionierte nicht. Daher entschied sie dann, meine Daten handschriftlich zu notieren. Nach einigen Untersuchungen sollte ich dann schon einmal auf die Station gehen, auf die ich in den nächsten Tagen für die OPs aufgenommen werden sollte. Dort gab es ein Vorzimmer, in dem man sich anmelden musste. Als der Mitarbeiter meine Daten aufnehmen wollte, stürzte sein PC ab. Auch hier fragte ich, ob ihm das schon einmal passiert sei. Er sagte, er würde schon über 10 Jahre dort arbeiten, aber es wäre das erste Mal. In dem Moment stand ich auf und ging mit den Worten: „An dieser Stelle verlasse ich die Klinik jetzt, ich habe genug Antworten“ zur Tür. Der besorgte Mann rief: „Bleiben Sie hier! Es geht doch um Leben und Tod!“ Was soll ich sagen… Ich blieb. Ich habe dann aber mit mir selbst einen Kompromiss ausgehandelt. Ich würde die Nachoperation am Melanom vornehmen lassen, aber die Lymphknoten würde ich behalten. Das war trotz aller Antworten, die ich erhalten hatte, das, was ich mich an eigener Entscheidung traute.

Am Tag der OP sagte ich zu dem operierenden Arzt, dass er keine Krebszellen mehr finden würde. Er wurde leicht sauer und meinte, dass die Biopsie ergeben hätte, dass im verbliebenen Rand noch bösartige Zellen vorhanden seien.

Nun habe ich eine zehn Zentimeter lange Narbe am Rücken. Bösartige Zellen wurden allerdings keine mehr gefunden…

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